Die laparoskopische Narbenhernienreparation in IPOM-Technik - Ergebnisse nach 11 Jahren

Authors

  • Christoph Prinz Klinik für Allgemein-,Viszeral-,Thorax und Gefäßchirurgie, KMG Klinikum, Güstrow, Germany
  • Hendrik Stubbe Klinik für Allgemein-,Viszeral-,Thorax und Gefäßchirurgie, KMG Klinikum, Güstrow, Germany

Keywords:

robot surgery, Laparoskopie, Narbenhernie

Abstract

Ziel: Die Reparation von Narbenhernien ohne Verwendung eines Netzes führt zu hohen Rezidivraten in bis zu 50 % der Fälle. Aber auch bei Verwendung konventioneller Netzplastiken werden kumulative Rezidivraten zwischen 20 und 36 % beschrieben. Im Gegensatz dazu sind beim minimal invasiven Narbenhernienrepair (lap. IPOM-Technik) Rezidivraten von unter 5 % dokumentiert.

Methode: Von April 2007 bis April 2018 wurden 312 Patienten (167 Männer, 145 Frauen) mit einer Narbenhernie in der lap.-IPOM-Technik versorgt. Der BMI lag bei 30,4 kg/ m2, die durchschnittlich implantierte Netzgröße bei 428,4 cm2. Die lokalen Komplikationen wurden während des stationären Aufenthaltes dokumentiert. Zur Evaluierung erfolgten regelmäßig ambulante Kontrollen sowie die schriftliche Erhebung der follow up-Daten im Rahmen der Herniamed-Qualitätssicherung.

Ergebnisse: Im gesamten Beobachtungszeitraum entwickelten 10 Patienten (3,2 %) ein Rezidiv. Alle innerhalb der ersten 2 Jahre p.o.. Bei den Revisionen konnten 5 Patienten (1,6 %) erneut mit einem Mesh in lap.-IPOM-Technik versorgt werden (Rezidivbruch am Netzrand lokalisiert). Ein Patient lehnte einen erneuten Eingriff ab. 4 Patienten (1,3 %) wurden offen nach Ramirez (2 Fälle) oder in sublay-Technik (2 Fälle) versorgt. In 4 Fällen (1,3 %) beobachteten wir postoperativ Hämatome, welche konservativ ausbehandelt werden konnten. 12 Patienten (3,8 %) entwickelten postoperativ Serome (sonographisch). In 4 Fällen (1,3 %) fiel ein Spätserom auf, welches ambulant punktiert wurde. Es kam zur kompletten Ausheilung. Fistelbildungen konnten wir nicht dokumentieren. Während der Operation kam es im Rahmen der Adhäsiolyse in 3 Fällen (1 %) zu einer Dünndarmläsion. In einem Fall konnte die suffiziente Versorgung in lap. Technik erfolgen. In 2 Fällen konvertierten wir und führten die Narbenhernienversorgung offen durch. Die Läsionen heilten folgenlos aus. Tiefe Wundinfektionen mit Revisionen oder Netzexplantationen traten gar nicht auf.

Zusammenfassung: Nach 11 Jahren standardisierter Versorgung von Narbenhernien in lap.-IPOM-Technik zeigt sich eine konstant geringe Rezidivrate bei deutlich weniger Mesh- und Wundinfektionen. Die Technik ist komplikationsarm durch einen erfahrenen, minimal invasiv tätigen Chirurgen durchführbar und zeigt sehr gute Langzeitergebnisse.

Published

2020-02-15

Issue

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