Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.992

Psychosoziale Versorgung von Patient:innen mit transplantationsbedürftiger äthyltoxischer Leberzirrhose – Leitlinien-Update, Versorgungsstrukturen und -Barrieren (S36)

Hepatologische Evaluation und Versorgung von Patient:innen mit alkoholassoziierten Lebererkrankungen und Indikation zur Lebertransplantation: Neuigkeiten aus relevanten Richtlinien und Leitlinien

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Richard Taubert (Medizinische Hochschule Hannover, Hannover)

Abstract

Hintergrund
Die alkoholassoziierte Lebererkrankung gehört weltweit zu den häufigsten Indikationen für eine Lebertransplantation. Für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste ist bei diesen Patient:innen neben weiteren medizinischen Untersuchun-gen durch die Richtlinie der Bundesärztekammer ein Abstinenznachweis für mindestens 6 Monate sowie eine Stellungnahme durch einen Mental Health Professional (Psychosomatik / Psychotherapie / Psychiatrie) zu erbringen. Seit 2015 erlaubt die Richtlinie in Ausnahmefällen auch die Transplantation von Patient:innen ohne 6 monatige Alkoholabstinenz. Diese Ausnahmeregelung wird für akute Krankheitsbilder mit hoher kurzfristiger Mortalität wie der alkoholischen Steatohepatitis und akut-auf-chronischen Leberversagen benötigt, in denen keine 6-monatige Abstinenz abgewartet werden kann.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Die alkoholassoziierte Lebererkrankung gehört weltweit zu den häufigsten Indikationen für eine Lebertransplantation. Für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste ist bei diesen Patient:innen neben weiteren medizinischen Untersuchun-gen durch die Richtlinie der Bundesärztekammer ein Abstinenznachweis für mindestens 6 Monate sowie eine Stellungnahme durch einen Mental Health Professional (Psychosomatik / Psychotherapie / Psychiatrie) zu erbringen. Seit 2015 erlaubt die Richtlinie in Ausnahmefällen auch die Transplantation von Patient:innen ohne 6 monatige Alkoholabstinenz. Diese Ausnahmeregelung wird für akute Krankheitsbilder mit hoher kurzfristiger Mortalität wie der alkoholischen Steatohepatitis und akut-auf-chronischen Leberversagen benötigt, in denen keine 6-monatige Abstinenz abgewartet werden kann.


Erfahrungen/Erwartungen
Im Beitrag wird die Richtlinie erläutert, deren Anwendung skizziert sowie die internationalen Erfahrungen mit einer Transplantation ohne 6 Monatige Abstinenz zusammengefasst.


Diskussion und Schlussfolgerung
Die Präsentation der aktuellen Standards in Bezug auf die Evaluation und Betreuung von Patient:innen mit alkoholassoziierter Lebererkrankung und Indikation zur Lebertransplantation anhand von Beispielfällen kann eine kritische Diskussion der gängigen Versorgungspraxis bewirken und aktuelle Schwachstellen der Selektion und Versorgung dieser Patient:innen aufdecken.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Taubert, R. (2023). Hepatologische Evaluation und Versorgung von Patient:innen mit alkoholassoziierten Lebererkrankungen und Indikation zur Lebertransplantation: Neuigkeiten aus relevanten Richtlinien und Leitlinien. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.992