Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.983

Different scenes, different settings I (S33)

Onlinesexsucht: Patientenmerkmale und therapeutische Ansätze der sog. Onlinepornografienutzungsstörung

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Klaus Wölfling (Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz), Nadine Schabinger (Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz)

Abstract

Hintergrund
Unter Internetbezogenen Störungen (IBS) wird in der internationalen Forschungsliteratur ein Überbegriff verstanden, der verschiedene exzessiv betriebene Nutzungsmuster, wie Online-Computerspiele, Online-Glücksspiele, Online-Kaufen, exzessive Nutzung von sozialen Netzwerkseiten und auch die suchtartige Nutzung von Onlinepornografie zusammenfasst. Die als Onlinesexsucht (oder sog. Onlinepornografienutzungsstörung) bezeichnete Subform der IBS, bezieht sich auf den unkontrollierbaren Konsum pornographischen Materials, das über diverse Anbieter im Internet breit verfügbar und einfach zugänglich ist. In den westlichen Gesellschaften ist Onlinesexsucht weit verbreitet. Klinisch ist Onlinesexsucht – vor allem auf dem Hintergrund der Persönlichkeitsstrukur der Patienten von „klassischer Sexsucht“ (wie sie als „nicht-paraphile Sexsucht“ im DSM-III-R in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Erwähnung fand) abzugrenzen, da die Betroffen an soziosexuellen Kontakten oft überhaupt nicht interessiert sind.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Unter Internetbezogenen Störungen (IBS) wird in der internationalen Forschungsliteratur ein Überbegriff verstanden, der verschiedene exzessiv betriebene Nutzungsmuster, wie Online-Computerspiele, Online-Glücksspiele, Online-Kaufen, exzessive Nutzung von sozialen Netzwerkseiten und auch die suchtartige Nutzung von Onlinepornografie zusammenfasst. Die als Onlinesexsucht (oder sog. Onlinepornografienutzungsstörung) bezeichnete Subform der IBS, bezieht sich auf den unkontrollierbaren Konsum pornographischen Materials, das über diverse Anbieter im Internet breit verfügbar und einfach zugänglich ist. In den westlichen Gesellschaften ist Onlinesexsucht weit verbreitet. Klinisch ist Onlinesexsucht – vor allem auf dem Hintergrund der Persönlichkeitsstrukur der Patienten von „klassischer Sexsucht“ (wie sie als „nicht-paraphile Sexsucht“ im DSM-III-R in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Erwähnung fand) abzugrenzen, da die Betroffen an soziosexuellen Kontakten oft überhaupt nicht interessiert sind.


Erfahrungen/Erwartungen
Neben den, wie oft auch für Internetsüchtige beschriebenen Auffälligkeiten in den Persönlichkeitsdimensionen zeigt die Gruppe der Onlinesexsüchtigen vermehrt Belastungen durch Kindheitstraumatisierungen, die unbedingt in der Behandlung der Störung berücksichtigt werden sollte. Das integrative Konzept versteht sich als Zusammenführung von Verstehen und Lernen und zeigt anhand von einer kleinen Stichprobe von Behandelten (N = 32) erste Erfolge im Sinne der Abstinenzerreichung und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.


Diskussion und Schlussfolgerung
Weitere Analysen und fundierte Wirksamkeitsüberprüfungen möglicher Therapieansätzen sind bei diesem Störungsbild dringend notwendig.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: Behandlungserlöse GKV, PKV und DRV

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Wölfling, K., & Schabinger, N. (2023). Onlinesexsucht: Patientenmerkmale und therapeutische Ansätze der sog. Onlinepornografienutzungsstörung. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.983