E-Mental-Health-Angebote für Angehörige von Menschen mit Suchterkrankungen

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
In Deutschland haben etwa 10 % der Allgemeinbevölkerung ab 15 Jahren eine Person mit einer Suchterkrankung in ihrem familiären Umfeld. Internationale Studien zeigen, dass Suchterkrankungen mit negativen Auswirkungen auf die Angehörigen assoziiert sind. Betroffene Angehörige wünschen sich vielfach gut zugängliche Unterstützungsangebote, allerdings werden Hilfen häufig aufgrund von Angst vor Stigmatisierung und fehlender Kenntnis von Angeboten sowie schlechter Erreichbarkeit nicht wahrgenommen. Zudem berichten Angehörige häufig davon, Schwierigkeiten beim Zugang zu evidenzbasierten Informationen zu haben. Die Einbindung digitaler Angebote könnte eine Möglichkeit sein, um Barrieren bei der Inanspruchnahme von Hilfen zu überwinden. Angehörige scheinen diese Form der Unterstützung zu bevorzugen, da der webbasierte Zugang einfach ist und sie ihre Privatsphäre und Anonymität gewahrt sehen. Allerdings gibt es bislang auch international nur wenige Angebote für diese Zielgruppe. Ziel ist daher, einen Überblick über bestehende E-Mental-Health-Angebote zu gewinnen.

Methoden
In einer narrativen Übersicht werden auf Basis der verfügbaren Literatur (PubMed und Google Scholar) internationale Ergebnisse zu E-Mental-Health-Angeboten und deren theoretischer Fundierung und praktischer Umsetzung vorgestellt.

Ergebnisse
In dem Beitrag werden die Ergebnisse der Literaturrecherche vorgestellt. Bei den E-Mental-Health-Angeboten handelt es sich in der Regel um Adaptionen offline existierender Angebote, etwa auf Basis des Community Reinforcement Ansatzes oder des Stress-Strain-Coping-Support-Modells. Verschiedene Angebote nutzen das Internet ausschließlich als Vermittlungsinstanz, etwa für Video-Gruppensitzungen, bei anderen Angeboten handelt es sich um webbasierte Selbsthilfeprogramme, die die Angehörigen nach bestimmten Kriterien durcharbeiten.

Diskussion und Schlussfolgerung
E-Mental-Health-Angebote können einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung von Angehörigen leisten. Durch die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten bieten sie das Potenzial, unterschiedliche Bedarfe abzudecken und Angehörigen, die weitere Hilfen benötigen, einen Zugang zum professionellen Hilfesystem zu eröffnen. Daher sollten E-Mental-Health-Angebote ausgebaut und langfristig zur Verfügung gestellt werden.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.