Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.940

Tabak- und alkoholbezogene Kurzinterventionen in der medizinischen Versorgung (S22)

Ergebnisse der systematischen Ansprache von Krankhauspatient*innen für die Überweisung in ein telefonisches Rauchstoppangebot

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Sabina Ulbricht (Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald), Nicole Junker (Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald), Mandy Brotzki (Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald)

Abstract

Hintergrund
Die Wirksamkeit und Effizienz von Telefonberatung in Zusammenhang mit der Umsetzung des Rauchstopps ist hinreichend belegt. Es mangelt jedoch an der Implementierung proaktiver Ansätze, um dieses Angebot möglichst vielen Rauchenden zur Kenntnis zu geben. Die Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ist seit Juni 2020 Partner im Modellprojekt „Rauchfreiticket“. Die Studie untersucht die Bereitschaft tabakrauchender Patient*innen, das telefonische Beratungsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) in Anspruch zu nehmen.


Erläuterung des Versorgungsprojektes
Die Wirksamkeit und Effizienz von Telefonberatung in Zusammenhang mit der Umsetzung des Rauchstopps ist hinreichend belegt. Es mangelt jedoch an der Implementierung proaktiver Ansätze, um dieses Angebot möglichst vielen Rauchenden zur Kenntnis zu geben. Die Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ist seit Juni 2020 Partner im Modellprojekt „Rauchfreiticket“. Die Studie untersucht die Bereitschaft tabakrauchender Patient*innen, das telefonische Beratungsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) in Anspruch zu nehmen.


Erfahrungen/Erwartungen
Ergebnisse: Im gennnaten Zeitraum war die Raucherrate in der Klinik für HNO (28,8%) am höchsten, gefolgt von der in der Unfallchirurgie (23,1%) und in der Klinik für Innere Medizin (Pulmologie; 19,6%; Kardiologie 14,6%). Unter den 2391 Angesprochenen waren 499 Rauchende (20,9%). Von diesen wurden 208 (41,7%) in die Telefonberatung überwiesen. Im Mittel waren Rauchende, die der Überweisung zustimmten, signifikant jünger als jene, die dies ablehnten (51,3 vs. 54,9 Jahre, T-Test, p=0,004). Hinsichtlich der Teilnahmequote am Angebot unterschieden sich Frauen und Männer nicht (46,7% vs. 39,5%, Chi2-Test, p=0,139.)


Diskussion und Schlussfolgerung
Für die systematische persönliche Ansprache des Themas Tabakrauchen im Klinikalltag bedarf es der Bereitstellung von Ressourcen. Die Maßnahme ist geeignet, eine Präventionsleistung wie die telefonische Beratung zum Rauchstopp in die Versorgung der UMG zu integrieren. Die Erreichungsrate von 41,7% der Adressat*innen zeigt deren Aufgeschlossenheit und unterstreicht, dass der Klinikaufenthalt ein geeignetes Zeitfenster darstellt, einen Prozess der Auseinandersetzung mit dem Verhalten Tabakrauchen anzustoßen.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: Universitätsmedizin Greifswald

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Ulbricht, S., Junker, N., & Brotzki, M. (2023). Ergebnisse der systematischen Ansprache von Krankhauspatient*innen für die Überweisung in ein telefonisches Rauchstoppangebot. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.940