Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.883

Cannabis - Frankfurter Bevölkerungsumfragen und Schlussfolgerungen für die Legalisierung (S07)

Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Frankfurter Bevölkerung zur kontrollierten Abgabe von Cannabis

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Artur Schroers (Dorgenreferat der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main), Kirsten Lehmann (Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg), Jakob Schlink (Drogenreferat der Stadt Frankfurt, Frankfurt am Main), Phillip Hiller (Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Im Koalitionsvertrag 2021 wurde die Einführung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken vereinbart. Als Grundlage für einen zukünftigen Gesetzesentwurf wurde im Oktober 2022 durch das Bundeskabinett ein erstes Eckpunktepapier veröffentlicht. Mit dem Ziel, Erkenntnisse zur optimalen Umsetzung einer möglichen Regulierung auf lokaler Ebene zu gewinnen, führte das Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main zu Beginn des Jahres 2023 eine Befragung in der Frankfurter Allgemeinbevölkerung durch. Vor diesem Hintergrund wurde der Fragestellung nachgegangen, welche grundlegenden Anpassungen und/oder Erweiterungen der städtischen Präventions-, Beratungs- und Behandlungsangebote bei einer kontrollierten Cannabisabgabe von Bedarf sind.


Methoden
Ein quantitativer Fragebogen zu den persönlichen Einstellungen der zum Zeitpunkt der Befragung geplanten Cannabisregulierung, zum Informationsstand sowie zu Hilfe-, Aufklärungs- und Präventionsangeboten im Cannabisbereich wurde im Januar 2023 an eine repräsentative Zufallsstichprobe von 10.000 Personen in Frankfurt am Main im Alter von 18 bis 79 Jahren postalisch verschickt.


Ergebnisse
Endgültige Resultate liegen zum Zeitpunkt der Abstracterstellung noch nicht vor. Nach ersten Auswertungen betrug die Rücklaufquote 30 %. Die Hälfte der Studienteilnehmer:innen war männlich und das Durchschnittsalter betrug 45 Jahre (±16,2). Zwei Fünftel verfügten über ein abgeschlossenes Studium. Gut vier Sechstel der Befragten befürworteten die zum Zeitpunkt der Befragung geplante Cannabisregulierung. Weitere Befragungsergebnisse werden vorgestellt.


Diskussion und Schlussfolgerung
Für Deutschland handelt es sich um die erste empirische Untersuchung dieser Art. Es wird diskutiert, welche persönlichen Einstellungen bei Frankfurterinnen und Frankfurtern hinsichtlich der im Koalitionsvertrag vereinbarten Cannabisregulierung vorherrschen, welche Hilfebedarfe bestehen und welche Informationsangebote gebraucht werden.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.


Erklärung zur Finanzierung: Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Schroers, A., Lehmann, K., Schlink, J. ., & Hiller, P. (2023). Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Frankfurter Bevölkerung zur kontrollierten Abgabe von Cannabis. Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.883