Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.864

Corona und die Folgen – Auswirkungen auf das Suchtverhalten und Lehren für die Zukunft (S02)

Alkoholkonsum im zweiten Lockdown der COVID-19 Pandemie bei medizinischem und nicht-medizinischem Personal: Ergebnisse einer Online-Befragung

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Ekaterini Georgiadou (Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Nürnberg; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover), Astrid Müller (Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover), Anne Koopmann (Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, ZI Mannheim, Mannheim; Feuerlein CTS, Universität Heidelberg, Heidelberg), Falk Kiefer (Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, ZI Mannheim, Mannheim; Feuerlein CTS, Universität Heidelberg, Heidelberg), Thomas Hillemacher (Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Nürnberg; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Durch die COVID-19 Pandemie lässt sich ein Anstieg von psychischen Erkrankungen und des Alkoholkonsums vermuten. Ebenso zeigt sich in der Literatur, dass medizinisches Personal in der Pandemie deutlichen psychischen Belastungen ausgesetzt war. Ziel unserer Untersuchung war es, in der zweiten Lockdownperiode Veränderungen des Alkoholkonsums seit der Pandemie bei medizinischem und nicht-medizinischem Personal zu erfassen und zu vergleichen.


Methoden
Die online-Befragung fand zwischen den 01.12.2020 und dem 27.01.2021 statt und es nahmen insgesamt 353 Personen teil (MP: n=187; nMP: n=166). Neben Daten zum Alkoholkonsum (AUDIT-C) vor und seit der Pandemie, wurden auch Depressivität (PHQ-9) und generalisierte Angstsymptome (GAD-7) erfasst.


Ergebnisse
Es zeigte sich, dass der Konsum seit der Pandemie bei den Teilnehmern zurückgegangen ist. Eine Erhöhung des Konsums gaben 15,0 % an, bei 15,5 % lag ein riskanter Alkoholkonsum vor. Bei knapp 20 % der Gesamtstichprobe zeigte sich der Verdacht auf eine depressive Episode und bei über 15 % der Verdacht auf eine generalisierte Angststörung. Die Gruppe MP unterschied sich nicht signifikant von der Gruppe nMP.


Diskussion und Schlussfolgerung
Der Anteil an Menschen mit riskantem Alkoholkonsum scheint in unserer Untersuchung niedrig zu sein. Personen, die während der Pandemie ihren Alkoholkonsum erhöht haben, berichteten entsprechend höhere AUDIT-C Werte. Daher sind Strategien erforderlich, diese Personen schnell zu identifizieren und zu versorgen, um Gesundheitsrisiken entgegenzuwirken.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. 

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Georgiadou, E., Müller, A., Koopmann, A., Kiefer, F., & Hillemacher, T. (2023). Alkoholkonsum im zweiten Lockdown der COVID-19 Pandemie bei medizinischem und nicht-medizinischem Personal: Ergebnisse einer Online-Befragung . Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.864