Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.861
Cannabiskonsum in Deutschland: Aktuelle Verbreitung und Trends
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Abstract
Hintergrund und Fragestellung
Angesichts der europaweit zu beobachtenden steigenden Prävalenz des Cannabiskonsums und der geplanten Entkriminalisierung von Cannabis in Deutschland ist es wichtig, die aktuellen Konsumtrends und die beeinflussenden Faktoren zu verstehen.
Methoden
Die Daten stammen aus dem Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) (Jahre 1995, 1997, 2000, 2003, 2006, 2009, 2012, 2015, 2018, 2021) und der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD) (Jahr 2021). Der ESA ist eine regelmäßige Erhebung unter deutschsprachigen Erwachsenen zwischen 18 und 59 (1995-2003) bzw. 64 Jahren (ab 2006). Mithilfe einer mehrstufigen Zufallsstichprobe aus Melderegistern in Deutschland und Poststratifkationsgewichten, welche die Verteilung bestimmter Merkmale, nämlich Alter, Geschlecht, Bildung, Bundesland und Gemeindegrößenklasse, der deutschen Bevölkerung anpasst, soll eine repräsentative Stichprobe sichergestellt werden. Der EWSD ist eine Online-Umfrage zum Konsum illegaler Drogen, die in 30 europäischen Ländern mit Hilfe von Gelegenheitsstichproben unter Drogenkonsumenten durchgeführt wurde und von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) geleitet wird (ntotal = 52.181).
Ergebnisse
Anhand von Analysen der ESA-Daten für den Zeitraum 1995-2021 werden wir Trends der Prävalenz des 12-Monats-Cannabiskonsums und starken Cannabiskonsums (vollständige Stichprobe und getrennt für Männer und Frauen) sowie Projektionen bis 2024 unter Berücksichtigung des Einflusses der COVID-19 Pandemie vorstellen. Anhand der EWSD-Daten werden wir eine detailierte Analyse starker Cannabiskonsumenten unter Berücksichtigung demografischer Merkmale vornehmen.
Diskussion und Schlussfolgerung
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass mit einem anhaltenden Anstieg der Prävalenz von 12-Monats-Cannabiskonsumenten zu rechnen ist, der sich unabhängig von den geplanten Änderungen der Cannabisgesetzgebung fortsetzen wird.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), BMG (Förderkennzeichen: ZMVI1-2520DSM203, ZMI5-2522DSM207)