Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1105

Postersession 2

Aktuelle Trends im Substanz- und Drogengebrauch in Bonn: Ergebnisse einer qualitativen Leitfadenbefragung von Expert:innen

Hauptsächlicher Artikelinhalt

Thorsten Köhler (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Christoph Beineke (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Janina Dyba (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Jonas Hegner (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Daniel Deimel (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln), Ulrich Frischknecht (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP), Katholische Hochschule NRW, Köln)

Abstract

Hintergrund und Fragestellung
Der Konsum von illegalen Suchtmitteln unterliegt aktuellen Einflüssen auf der Angebots- und Nachfrageseite. Hieraus ergeben sich Veränderungsbedarfe in der Präventionsarbeit auf regionaler und kommunaler Ebene, weshalb ein aktuelles Monitoring und das Zusammenführen entsprechender Informationen unerlässlich sind. Für die Stadt Bonn werden diese aktuellen Trends im Substanzgebrauch aus verschiedenen Perspektiven des Hilfesystems, aber auch aus Sicht kommunaler Akteur:innen beschrieben.


Methoden
In dem multiperspektivischen mixed-method Design wurden in dem qualitativen Studienteil neun Expert:inneninterviews mittels Leitfadenbefragung geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Insgesamt wurden sieben Expert:innen aus dem Suchthilfesystem in Bonn sowie jeweils ein:e Expert:in von Ordnungsamt und Zollamt befragt. Auf Basis der Ergebnisse wird eine jährliche Routinebefragung von Expert:innen mittels Onlinetool im Juni 2023 angestrebt.


Ergebnisse
Es werden steigende Präferenzen für aufputschende Substanzen wie Kokain, Amphetamine oder Crack berichtet. Substanzunabhängig wird eine steigende Tendenz bei den Konsummengen, die jeweils pro Person konsumiert werden, beobachtet. Als Folge dieser Konsumtrends wird berichtet, dass die Anzahl der drogeninduzierten Psychosen sowie die Anzahl an Rettungswageneinsätzen und substanzbezogenen Todesfällen zunehmen. In der offenen Drogenszene gewinnen die Kombinationen aus aufputschenden und sedierenden Substanzen zunehmend an Bedeutung.


Diskussion und Schlussfolgerung
Auf Basis der Ergebnisse wird es zukünftig möglich sein, die Bedarfe an Interventions- und Präventionsangeboten aktuell und lokal für den Raum Bonn zu erkennen. In vielen Punkten ergab sich ein klares Bild einzelner Trends in den Szenen, was die Tragfähigkeit dieser Methodik zur Erhebung aktueller Konsumtrends unterstreicht. Eine weiterführende quantitative Befragung der Netzwerkpartner:innen ist jedoch notwendig, um die Aussagen der Einzelinterviews zu untermauern.


Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag

Köhler, T., Beineke, C., Dyba, J., Hegner, J., Deimel, D., & Frischknecht, U. (2023). Aktuelle Trends im Substanz- und Drogengebrauch in Bonn: Ergebnisse einer qualitativen Leitfadenbefragung von Expert:innen . Deutscher Suchtkongress, 1(1). https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1105