Deutscher Suchtkongress
Bd. 1 Nr. 1 (2023): Deutscher Suchtkongress
https://doi.org/10.18416/DSK.2023.1061
Aktuelle Vorstellungen zu pharmakologischen und psychologischen Wirkmechanismen von Disulfiram
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Abstract
Hintergrund
Die Verordnung von Disulfiram zur Rückfallprophylaxe bei der Alkoholabhängigkeit ist rückläufig. Bei fehlenden RCTs zeigen jedoch mehrere offene Studien eine gute Wirksamkeit auch im Vergleich zu anderen ANticraving-Substanzen.
Erläuterung des Versorgungsprojektes
Die Verordnung von Disulfiram zur Rückfallprophylaxe bei der Alkoholabhängigkeit ist rückläufig. Bei fehlenden RCTs zeigen jedoch mehrere offene Studien eine gute Wirksamkeit auch im Vergleich zu anderen ANticraving-Substanzen.
Erfahrungen/Erwartungen
Disulfiram wird von zahlreichen Autoren weiterhin als ein zentraler Bestandteil einer Abstinenzerhaltung bei Alkoholbezogenen Störungen angesehen. Wesentlich für die Wirksamkeit können auch Effekte auf die Dopamin-Beta-Hydroxylase von Relevanz sein, die das Disulfiram auch bei anderen Substanzbezogenen Störungen relevant erscheinen lassen. Epigenetische Mechanismen könnten diesbezüglich auch eine Rolle spielen. Interessant erscheint Disulfiram auch in der onkologischen Therapie durch Effekte auf Membranpumpen von Tumorzellen und Proteasen.
Diskussion und Schlussfolgerung
Disulfiram scheint seine Wirkungseffekte bei der Alkoholabhängigkeit bei guter Verträglichkeit durch multiple Wirkfaktoren zu etablieren, die die Substanz auch für andere Indikationen interessant erscheinen lassen.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen
Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, die die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.